Prävention und Hilfe

Gewalt in der Pflege ist ein Thema, das die gesamte Gesellschaft betrifft und häufig ein Tabu ist. Es gibt verschiedene Formen von Gewalt, die sowohl pflegebedürftige Menschen als auch Pflege(fach)personen und pflegende Angehörige betreffen können:
  • Körperliche Gewalt: Direkte körperliche Übergriffe wie Schlagen oder Festhalten.
  • Psychische Gewalt: Verbale Demütigungen, Drohungen oder Einschüchterungen.
  • Freiheitsentziehende Maßnahmen: Unrechtmäßiges Fixieren oder Einsperren.
  • Vernachlässigung: Unzureichende Pflege oder Unterstützung, die zu gesundheitlichen Schäden führt.
  • Finanzielle Ausbeutung: Missbrauch finanzieller Mittel der pflegebedürftigen Person.
  • Sexualisierte Gewalt: Sexuelle Übergriffe oder Belästigungen.
Um Gewalt vorzubeugen, sind folgende Maßnahmen zentral:
  • Sensibilisierung und Schulung zur Erkennung und Vermeidung von Gewalt.
  • Strukturelle Maßnahmen: Sicherstellung einer ausreichenden Anzahl an gut qualifizierten Pflegekräften und eines Arbeitsumfelds, das die Bedürfnisse der Pflegekräfte berücksichtigt.
  • Unterstützung: Zugang zu Beratungsstellen und Krisentelefonen für akute Hilfe und Angebote von Supervision und Coaching.
  • Schutzkonzepte: Entwicklung und Implementierung von Gewaltschutzkonzepten in Pflegeeinrichtungen.
Wir ermutigen Sie, sich aktiv an Präventionsmaßnahmen zu beteiligen und bei Verdacht auf Gewalt sofort Hilfe zu suchen. Frau Schöngruber begleitet in diesem Jahr eine Einrichtung mit Schulungen zum Thema Gewaltprävention im Rahmen von Inhouse-Schulungen. Gerne können wir auch bei Bedarf Ihre Einrichtung unterstützen.
An der Hochschule München läuft derzeit ein vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGPP) gefördertes Forschungsprojekt zur „Entwicklung einer Handreichung für Auszubildende und Studierende der Pflege zur Prävention sexualisierter Gewalt in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen (in Bayern) / PSGP“ – Laufzeit 2024 – 2026. Gesucht werden aktuell Teilnehmende (Auszubildende zur Pflegefachperson, Azubis zur Pflegefachhilfe und primärqualifizierende Studierende der Pflege) für Fokusgruppeninterviews, ca. 90-120 Minuten Dauer, online. Bei Interesse bitte melden unter: psgp@hm.edu
Über die Ergebnisse der Studie werden wir Sie Anfang 2027 informieren.