Alzheimer-Therapie mit neuem Wirkansatz
Die Europäische Kommission hat erstmals eine Alzheimer-Therapie zugelassen, die auf zugrundeliegende Krankheitsprozesse abzielt. Nach mehrfacher Prüfung wurde dem Antikörper Lecanemab ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis zugeschrieben. Das Medikament soll das Fortschreiten der Krankheit ein wenig verlangsamen (durchschnittlicher Krankheitsaufschub von rund sechs Monaten), indem es gezielt gegen die Beta-Amyloid-Ablagerungen wirkt. Der Antikörper Lecanemab ist für eine Behandlung im frühen Stadium der Alzheimer-Demenz bestimmt. Dadurch wird sich dies jedoch nur für einen kleinen Teil der Alzheimer-Patienten eignen. Für andere Demenzformen ist das Medikament nicht geeignet.
Bei Frauen war der beobachtete klinische Effekt in Lecanemab-Studien deutlich geringer als bei Männern, ihr Risiko für Nebenwirkungen hingegen höher. Ob sie von einer Behandlung profitieren, ist der Alzheimer Forschung Initiative zufolge noch unklar. Rund zwei Drittel aller Menschen mit Alzheimer sind Frauen.
Lecanemab wird als intravenöse Infusion alle zwei Wochen verabreicht und muss wegen möglicher Nebenwirkungen eng begleitet werden.
